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Die Gitarre im pädagogischen Handlungsfeld

Jonas Schnoor gibt Gitarren-Seminare für Pädagog:innen und zeigt, wie man mit einfachsten Mitteln die Gitarre schnell zum Einsatz bringen und Kinder zum Musikmachen animieren kann. Was die Gitarre so besonders macht und welchen Song Jonas am liebsten mit den Kindern singt erfährst Du im folgenden Interview...



Was gefällt Dir so gut daran mit Kindern Musik zu machen?

Dieses spontane zusammen Musik machen macht einfach wahnsinnig viel Spaß. Gerade wenn man sieht, wie es den Kindern Spaß macht und wie sie selber noch eigene Ideen entwickeln und auch jedes Kind unterschiedlich auf die Sachen reagiert. Das kann man manchmal auch gar nicht vorhersehen. Manchmal denkt man, der Song, den ich hier habe, der ist der Knaller, da entsteht bestimmt was total Tolles. Und nachher ist es der Song, den man noch notfalls in petto hatte, wenn man noch ein bisschen Zeit übrig hat, der dann am Ende total in der eigenen Version von den Kindern geliebt wird.


Im Unterricht ist einfach faszinierend, wie schnell Kinder die Grenzen überwinden oder ihr eigenes Können vorantreiben. Ich habe viele Schüler und Schülerinnen, die bei einem neuen Lied immer sagen: “Das ist aber viel zu schwer, Jonas.” Und am Ende der Stunde haben sie sich dann einfach damit auseinandergesetzt und Ehrgeiz und Durchhaltevermögen gezeigt. Das ist immer schön zu sehen.


Was macht die Gitarre so besonders?

Die Gitarre ist einmal das Instrument, mit dem ich mich am wohlsten fühle. Und die Kombination bietet sich einfach an, weil man mit der Gitarre total mobil ist. Ich kann A die Gitarre überall mit hinnehmen und B, selbst wenn ich dann an einem Ort bin, kann ich mir die Gitarre umbinden mit einem Gurt und dann auch durch den Raum gehen – zu den Leuten hin. Ich kann trotzdem irgendwie noch mit meinem Körper Signale geben, anders, als wenn ich an einem Flügel sitze z.B.. Dann hab ich vielleicht das Problem, dass ich mit dem Rücken zu den Leuten sitze und mich immer umdrehen muss.


Welches Lied singst Du am liebsten mit Kindern?

Ah, schwierig. Wenn ich jetzt so spontan antworten müsste, würde ich sagen “Die Pipapo-Piraten”. Das ist ein super Song und die Melodie macht total Spaß und ist eingängig. Vor allem aber lädt das Lied dazu ein, dass die Kinder sich eigene Strophen und Reime ausdenken können.


Wie läuft Dein Seminar in der Regel ab?

Ich muss natürlich immer so ein bisschen gucken, wer sitzt da bei mir, sodass ich alle abhole. Normalerweise ist der Stand schon ganz gut eingegrenzt durch die Ausschreibung, dass alle ungefähr das gleiche Level haben. Dann habe ich mein Konzept und fange dann erst einmal an zu erklären, was ich mache. Und dann versuche ich den Leuten einfach zu zeigen, wie man mit einfachen Mitteln die Gitarre schnell zum Einsatz bringen kann und was ich alles aus der Gitarre rausholen kann. Außerdem zeige ich wie man Kinder zum Musikmachen animieren und ihnen Musik nahebringen kann.


Was kannst Du bei den Teilnehmenden beobachten?

Eine bunte Mischung. Eigentlich hat man bei jeder Gruppe bestimmte Stereotype. Also einer, der wirklich zu allem eine Frage hat und alles vorspielen möchte. Vielleicht auch jemanden, der sich gar nicht traut und erst auf Nachfrage etwas nachspielt oder so. Aber eigentlich lockert sich das immer. Vielleicht liegt es auch an der Zielgruppe, aber die wenigsten haben da Kommunikationsschwierigkeiten. Eigentlich kommt man immer schnell ins Gespräch und auch auf eine lockere Stimmung. Das ist immer ganz schön am Musikmachen, dass man die Startschwierigkeiten oder Berührungsängste schnell überwinden kann!


 

Jonas Schnorr ist freiberuflicher Musiker und unterrichtet an zwei Musikschulen in Kiel und auch privat. Ansonsten macht er viel Live-Musik mit Bands oder Solokünstlern.

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